Informationsüberflutung: Was uns wirklich krank macht

Der permanente Aufmerksamkeitsdruck verändert die Psyche des Menschen. Doch nicht die Technologie ist das Problem, sondern die Kombination von Informations- und Konkurrenzdruck. Wir müssen wieder Herren unserer Zeit werden.
Den Artikel Von Geert Lovink am 22. Juni in "FAZ.Net / Digitales Denken" hier online weiterlesen.

Die Informationsüberflutung beschäftigt uns schon eine ganze Weile. Bereits in den sechziger Jahren haben Marshall McLuhan und Herbert Simon dieses Phänomen studiert. Erst war es das unübersehbare Angebot an Fernsehkanälen und Büchern, später die gigantische Speicherkapazität, die für Aufmerksamkeitsstörungen sorgte, doch die Symptome waren immer gleich: Man fühlt sich überfordert und verarbeitet die eingehenden Informationen nicht mehr, bis das System irgendwann zusammenbricht. Inzwischen sind Milliarden mit der Datenexplosion konfrontiert, ständig online und auf immer kleineren Displays im Netz unterwegs. Wenn täglich Hunderte von Mails gelesen und beantwortet werden müssen, kann von einer „Tyrannei der kleinen Entscheidungen“ längst keine Rede mehr sein. Es ist viel schlimmer.