Branche GPRA: Aufwärtstrend setzt sich fort

Der positive Aufwärtstrend in der PR-Branche setzte sich auch im Jahr 2005 weiter fort. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Gesellschaft Public Relations Agenturen e.V.(GPRA), Frankfurt am Main, dem Verband führender PR-Beratungsunternehmen in Deutschland. Für 2006 erwarten die 30 Mitgliedsunternehmen, die mehr als 50 Prozent des Honorarvolumens der PR-Agenturbranche in Deutschland von gut 400 Millionen EUR repräsentieren, beinahe ausnahmslos eine positive Geschäftsentwicklung mit einem durchschnittlichen Wachstum von sechs Prozent. Wie schon in den vergangenen Jahren sind Health Care und Life Science sowie Informations- und Kommunikationstechnik die Branchen mit deutlich steigenden Anteilen an der Auftragslage. Ebenfalls sind im Luxusgütersegment wie auch bei der Kommunikation für Stiftungen und Verbände Zuwächse zu verzeichnen.

Rückläufig dagegen sind die Bau- sowie Nahrungs- und Genussmittelbranche. Verstärkt nachgefragt werden Corporate Communications - und hier vor allem die Bereiche Interne Kommunikation, Change-Management und Public Affairs. „Das zeigt uns, dass die strategische Kompetenz und Beratungsqualität unserer Mitglieder zunehmend gefragt ist – und dies auch insbesondere in Change- und Krisensituationen“, kommentiert Dieter Schulze van Loon, Präsident der GPRA, das Ergebnis.

Projektaufträge nehmen zu – Einkaufsabteilungen sitzen mit am Tisch

Im Rahmen der Auftragsvergabe sehen die Mitglieder der GPRA einen Trend hin zu Projektaufträgen, diese allerdings teilweise mit langfristiger Laufzeit von bis zu zwplf Monaten und wiederkehrend. Als Grund, insbesondere bei öffentlichen Aufträgen kein Rahmenvereinbarungen mehr abzuschließen, nennt die GPRA u.a. die „Angst vor institutioneller Förderung seitens der öffentlichen Hand.“ Dabei nimmt der Einfluss der Einkaufs- oder Beschaffungsabteilungen bei der Vergabe weiter zu.

„Nicht nur bei der Vergabe öffentlicher Aufträge, auch in der Privatwirtschaft bestimmt immer häufiger der Einkauf die Vertragsbedingungen “, so Dieter Schulze van Loon. Was jedoch bei Schrauben, Computern oder Büromöbeln durchaus sinnvoll ist, führt bei Beratungs-und Kommunikationsleistungen häufig zum gegenteiligen Effekt. Ungenaue Leistungsbeschreibungen, vage Entscheidungskriterien, unverhältnismäßige Vorleistungen auf Seiten der Auftragnehmer – all das führt dazu, dass zahlreiche Agenturen sich nicht mehr an Ausschreibungen beteiligen und die Qualität auf der Strecke bleibt.

„Insgesamt wird verstärkt Strategie- und Beratungskompetenz nachgefragt“, freut sich GPRA-Präsident Schulze van Loon. Zwar sei für Kunden nach wie vor auch die Durchführungsleistung und Qualität von hoher Bedeutung, jedoch käme den Mitgliedsunternehmen verstärkt auch die Rolle zu, die einzelnen Kommunikationsdisziplinen miteinander zu vernetzen und Kommunikation zielgerichtet zu managen.

Für das laufende Jahr rechnet die GPRA mit einem weiteren positiven Verlauf in einem insgesamt freundlicheren konjunkturellen Klima. Ein erneutes Wachstum im höheren einstelligen Bereich erscheint derzeit realistisch.

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