Branche Equal Pay Day: Bundeskanzler Scholz fordert gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit

Jetzt setzt sich Bundeskanzler Olaf Scholz an die Spitze der Bewegung. Anlässlich des Equal Pay Day, der in Deutschland in diesem Jahr auf den 7. März fällt, forderte er bei Twitter die Lohngleichheit für Frauen: „Fakt ist: Noch sind Frauen in der Arbeitswelt benachteiligt. Das wollen und werden wir ändern. Frauen sind etwas mehr als die Hälfte der Gesellschaft – das muss sich überall abbilden, nicht zuletzt beim Gehalt. Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit.“ Der hehre Vorsatz tut Not, klafft doch noch immer über alle Berufsgruppen hinweg eine Lohnlücke von durchschnittlich 18 Prozent zwischen Frauen und Männern. Bezogen auf die PR- und Kommunikationsberufe sind es zwar „nur“ 13 Prozent, doch die Branche kommt hier seit Jahren nicht voran, obwohl der Frauenanteil immer weiter ansteigt.

Der Equal Pay Day fällt in Deutschland in diesem Jahr auf den 7. März. (Foto: Thomas Pusch / CC BY-SA 3.0)

Schaut man sich die Zahlen in der Berufsgruppe Marketing und PR genauer an, ergibt sich folgendes Bild: Das Bruttomediangehalt liegt bei 45.760 Euro, das Bruttodurchschnittsgehalt bei 52.555 Euro. Der Unterschied im Mediangehalt zwischen Männern und Frauen beträgt 13 Prozent. ("PR-Journal", 8. Februar 2022) Männer bekommen somit jährlich 49.900 Euro überwiesen während Frauen mit 43.700 Euro zufrieden sein müssen – siehe nachfolgende Grafik (Quelle: Gehaltsreport 2022, Stepstone, Gehalt.de).

Gehaltsreport 2022 Gender Pay Gap PR

Um das den Anspruch auf gleiche Bezahlung rechtlich zu unterfüttern, wurde 2017 auf Initiative des Bundesfamilienministeriums in Deutschland das Entgelttransparenzgesetz (EntTranspG) eingeführt. Es soll dazu beitragen, mehr Transparenz in den Entgeltstrukturen zu schaffen und so vor allem Frauen dabei unterstützen, ihren Anspruch auf gleiche Bezahlung wie männliche Arbeitnehmer für einen vergleichbaren Job durchzusetzen. Das Entgelttransparenzgesetz soll somit die Entgeltdiskriminierung von Frauen abbauen. Die Karriereplattform Kununu hat die Hintergründe und Schwierigkeiten mit dem Entgelttransparenzgesetz auf ihrer Plattform anlässlich des Gender Pay Days aufbereitet. Ein weiterer Beitrag dort beschäftigt sich dort mit der Frage, warum Frauen (immer noch) weniger Geld verdienen als Männer.

Auch der „Spiegel“ beschäftigt sich unter der Überschrift „Frauen wählen nicht absichtlich schlechter bezahlte Berufe“ mit der Frage, warum Frauen weniger als Männer verdienen. In dem Beitrag (paid) beschreibt die Soziologin Karin Gottschall, wie das Geschlecht den Arbeitsmarkt strukturiert.

Der Gender Pay Gap fällt übrigens nicht immer auf denselben Tag. Er wird laut Wikipedia an dem Tag begangen, bis zu dem Frauen unentgeltlich arbeiten würden, wenn sie ab diesem Tag (gesamtgesellschaftlich) die gleiche Lohnsumme wie die Männer bekämen. In Deutschland ist das im Jahr 2022 der 7. März.

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