Branche Verschläft Europa den PR-Trend?

Weltweit sind sich PR-Spezialisten einig: die Relevanz der PR wächst. Das haben Interviews ergeben, die die Münchner Agentur PR-COM mit Partner-PR-Agenturen aus aller Welt geführt hat. "Gegenüber Direktmarketing und Werbung steigt der Einfluss der PR kontinuierlich", meint Giles Fraser, Mitbegründer der Londoner PR-Agentur Brands2Life, "und damit steigen auch die aufgewendeten Budgets". Der Grund: Das eigene Angebot muss von immer ähnlicheren Mitbewerberprodukten immer differenzierter abgrenzen. "Unternehmen müssen sich dabei vor allem glaubwürdig positionieren", bestätigt auch Alain Blaes, Gründer und Geschäftsführer von PR-Com in München. "PR hat hier gegenüber allen anderen Marketing-Instrumenten die weitaus besseren Möglichkeiten."

In Deutschland ist die PR deshalb wie überall ein Wachstumsmarkt. Ihr Potential für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens wird in Kontinentaleuropa allerdings nicht sonderlich wertgeschätzt - ganz im Gegenteil zu Ländern wie Großbritannien, Australien und den USA. Dort gilt die PR als führende Schlüsseldisziplin, die in die Unternehmensstrategie einbezogen wird und den Erfolg maßgeblich mitgestalten kann.

Warum das Image der PR in Europa dem US-Status so sehr hinterherhinkt, erklärt sich für viele aus dem immer noch ungefestigten Vertrauen in die Branche: "Die PR hat bis heute keinen guten Ruf", meint etwa Sandra Laberenne, Account Manager bei der Agentur Point Virgule in Paris, stellvertretend für die PR-Profis der betroffenen Länder. Damit PR in Unternehmen endlich eine strategische Bedeutung erhält, muss die Branche noch an sich und ihrem Ruf hart arbeiten.

PR-Com sprach mit Partneragenturen des Constella Network in zehn Ländern: Australien, Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien, Mexico, Niederlande, Schweden, Spanien und USA.

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