Branche Deutscher PR-Rat: Manipulationsvorwürfe unbegründet

Der Deutsche Rat für Public Relations hat am 31. August die pauschalen Vorwürfe der Schleichwerbung und Manipulation zurückgewiesen, die derzeit gegen die PR-Stellen von Bundesministerien und ihre PR-Agenturen erhoben werden. Wenn staatliche Behörden ihre Öffentlichkeiten über den Versand schriftlicher Presseinformationen hinaus mit sendefähigen Beiträgen für den Rundfunk oder Matern für die Tages- und Wochenpresse oder mit wörtlichen Zitaten einer Ministerin und Bildmaterial bedienen und dazu PR-Agenturen einsetzen, so ist das unanfechtbar und legitim.

Solche zusätzlichen Informationsmittel gehörten schon immer zu einer professionellen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, und diese zu leisten ist eine der Aufgaben von Ministerien und Behörden. „Wer solche Dienste der Schleichwerbung zurechnet,“ stellt Horst Avenarius, Vorsitzender des PR-Rates fest, „hat Schleichwerbung nicht verstanden.“ Sie liege dann vor, wenn in Medien platzierte Botschaften mit Geld abgegolten - erschlichen - werden, sei es durch direkte Zahlungen oder angekoppelte Anzeigenaufträge.

Der Deutsche Rat für Public Relations reagierte mit dieser Stellungnahme auf die Forderung des DJV-Vorsitzenden Michael Konken, „Regierungsschleichwerbung“ zu stoppen. Sie läge beim Bundesfamilienministerium „in Reinform vor und habe nichts mit kritischem Journalismus zu tun“. Der PR-Rat sieht hier eine Verwechselung zweier Aufgabengebiete. Gute PR-Arbeit sei stets selbstkritisch, und Journalismus habe PR-Arbeit vor ihrer Verwertung kritisch zu prüfen. Auch muss es seiner autonomen Entscheidung überlassen sein, PR-Aussendungen zu verwenden oder zu verwerfen.

Der Deutsche Rat für Public Relations wird jeder Form von Schleichwerbung nachgehen, die ihm bekannt wird. Beschwerden gegen die PR-Agentur Flaskamp wegen möglicher Koppelungsangebote werden daher zur Zeit geprüft. Aber geprüft werden könnte auch, ob ein öffentlich geäußerter Vorwurf der „Regierungsschleichwerbung“ durch den DJV nicht unter das Verbot der Manipulation fällt. Solche pauschalen Vorwürfe gehörten gestoppt, meint Avenarius.

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P.S.: Es gibt Menschen, die drehen durch und verwickeln sich mit ihren Argumenten sogar in der 1000-jährigen deutschen Vergangenheit (die "nur" zwölf Jahre, aber trotzdem zu lange dauerte). Die DRPR-Erkklärung und die PR-Vorgänge um die Berliner Ministerien nimmt Friedrich Weber von den "Rundfunk-Berichten", Köln (www.rundfunk-berichte.de - leider noch nicht online) zum Anlass, diesen Ahnungslosigkeit vorzuwerfen. Und er versteigt sich zu dem unsäglichen Vergleich mit der Goebbelschen Nazi-Propaganda-Maschine: (u.a.) "offenbar gibt es in Deutschland immer noch Persönlichkeiten, die entweder nicht wissen oder aber vergessen haben, dass zur Stabilisierung der Terrorjahre von 1933 bis 1945 maßgeblich der Durchgriff von Staat und Politik auf Presse und Rundfunk im Deutschen Reich (verantwortlich) war".

Mein Freund Wolfgang Reineke sagt immer, die höchste Form der Mißachtung ist die Nichtbeachtung. Aber: so geht es nicht Herr Weber. Das war unterste Schublade. Entschuldigen Sie sich - oder ist bei Ihnen nun schon die Vermatschungs-Politik des DJV-Vorsitzenden Michael Konken hirnmäßig aufgegangen? -fff-

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