Branche Heimliche Lobbyisten, versteckte PR. Wie anfällig sind die Medien?

WDR: In Deutschland gibt es mehr PR-Mitarbeiter als hauptberufliche Journalisten – und immer wieder schaffen es bestellte Botschaften und bezahlte Wahrheiten in die Medien. Zunehmend agieren Unternehmen und Verbände dabei verdeckt: Mit manipulierten Umfragen, durch Statements heimlich bezahlter Prominenter oder Experten, mit gezielten Leserbriefen oder Beiträgen in Internetforen sollen die gewünschten Botschaften platziert werden. Jüngstes Beispiel ist die Deutsche Bahn, die mit gezielter Manipulation der Berichterstattung ihr Image aufzupolieren wollte.

Leser und Zuschauer erfahren davon meist nichts. Sie haben kaum eine Möglichkeit zu prüfen, wie unabhängig ein zitierter Experte oder eine Internetseite ist. Was bedeutet das für die Glaubwürdigkeit von Zeitungen, Zeitschriften, Sendern und Internetseiten? Funkhaus Wallrafplatz diskutierte über heimliche Lobbyisten, versteckte Werbung und platzierte Botschaften in den Medien.

Gäste im Hörfunk-Studio bei WDR 5 am 20. Juni von 09:20 bis 10:00 Uhr: Heidi Klein, Politikwissenschaftlerin und geschäftsführendes Vorstandsmitglied  von LobbyControl und Hans Leyendecker, investigativ arbeitender  Journalist der Süddeutschen Zeitung.
Zum Nachhören auf WDR 5.

Es ging vor allem um den Bahn-PR-Skandal. GPRA und de'ge'pol haben dazu Stellung genommen und damit die Interessen der PR-Tätigen gewahrt. Beide Verbände sind Mitglied des Deutschen PR-Rates. Dessen weitere Mitglieder, DPRG und BdP, waren sich für eine Stellungnahme zu schade. Mit dem Hinweis des DPRG-Präsidenten Ulrich Nies, der Dt. PR-Rat sei ja befasst. Wieder mal eine Chance vertan, als Berufsverband Flagge zu zeigen - schade.

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