Medien Internet wird zum Publikationsmedium für Alle

Die Medienlandschaft und damit die Publikation und Wahrnehmung von medialen Inhalten befindet sich in einem radikalen Umbruchprozess. Das ist die Quintessenz einer Diskussionsrunde mit namhaften Experten, die am 11. Januar im Rahmen des Frankfurter MedienMittwochs stattfand. Die vom BVDW unterstützte Veranstaltung stand unter dem Motto "Weblogs: Revolution des Journalismus oder überschätztes Phänomen?" und förderte dabei die unterschiedlichen Perspektiven auf das seit Monaten boomende Blogging, dem Schreiben von Online-Journalen und -Tagebüchern, zu Tage. Rund 250 Besucher konnten sich im Laufe der Diskussion einen sehr guten Überblick über das Thema verschaffen.

So kontrovers wie das Thema war auch das Podium besetzt. Eingeführt durch einen Impulsvortrag von Julius Endert (Handelsblatt), der den traditionellen Verlagshäusern einen ähnlichen Verlust der Deutungshoheit prophezeite wie ihn zur Zeit Martin Luthers die katholische Kirche erlitten hat, entsponn sich eine lebhafte Diskussion. Nicht zuletzt Rainer Meyer, in der Bloggerszene besser bekannt als "DonAlphonso", lancierte immer wieder gezielte Verbalattacken auf die vor allem an der kommerziellen Verwertung des Phänomens interessierten Unternehmen. Einig waren sich hingegen alle in dem Punkt, dass das Bloggen das Internet zu einem Publikationsmedium für Alle werden lässt.

Auch im Bezug auf den Einsatz von Blogs in der Unternehmenskommunikation steht Deutschland nach Meinung von Stefan Keuchel (Google Deutschland) noch ganz am Anfang: "In Deutschland schlafen Corporate Blogs noch einen Dornröschenschlaf. Doch immer mehr Unternehmen erkennen das Potenzial von Weblogs für die Unternehmenskommunikation. Ob aktiv oder passiv - an dem Thema Weblogs kommen die Kommunikationsabteilungen deutscher Unternehmen nicht vorbei".

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