Medien Wikipedia: Siemens verteidigt Korrekturen über Konzern-Chef

Der Eintrag über den seit gut einem Jahr amtierenden neuen Siemens- Lenker enthält kritische Anmerkungen zu Klaus Kleinfelds Geschäftspolitik. "Da es Siemens nicht gelang", seine Handy-Sparte "erfolgreich zu sanieren", heißt es darin etwa, "verkaufte Siemens unter Führung von Kleinfeld diesen Bereich zu einem negativen Preis an das taiwanesische Unternehmen BenQ". Nach Informationen des SPIEGEL begannen Konzernmitarbeiter, einzelne Formulierungen zu entschärfen, komplette Absätze und Verweise zu streichen oder zu ergänzen, um ihren Chef in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. In der Siemens-Variante fiel so einfach der erste Halbsatz über die misslungene Sanierung des Handy-Geschäfts weg.

Seit wachsame Wikipedianer die PR-Aktion Mitte Mai entdeckten, tobt auf den Diskussionsseiten des Laienforums ein erbitterter Kleinkrieg um die kosmetischen Eingriffe. Ein Siemens-Sprecher verteidigt seine Kollegen: "Im Wikipedia-Beitrag wurden persönliche Daten von Dr. Kleinfeld falsch dargestellt. Wir haben das Recht in Anspruch genommen, das richtig zu stellen." Er argumentiert, das System stehe jedermann offen. Außerdem seien die Autoren nach den Richtlinien von Wikipedia zur Neutralität verpflichtet. Besonders betont er, dass die Siemens-Mitarbeiter alle Änderungen mit einem Absender versehen hätten.

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