Medien Medien compact (6) (51.KW-06)

01: Am 15. Dezember starten die deutschen Zeitungen eine große Kampagne in eigener Sache. Die Botschaft lautet „Die Zeitungen. Wer liest, versteht“. Mit diesem Claim werden in den nächsten Monaten 40 Motive in Zeitungen und Anzeigenblättern geschaltet. Dahinter stehen der BDZV und die ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft. Mehr als 160 Zeitungsverlage haben sich bereits bereit erklärt, an der Kampagne teilzunehmen. Nur wer Zeitung liest, kann wirklich mitreden. Nur wer Zeitung liest, kann mitentscheiden. Und wer es in dieser Gesellschaft zu etwas bringen will, muss Zeitung lesen. Das Medium vermittele Wissen, Bildung, soziale Anerkennung, gesellschaftlichen Erfolg und natürlich auch Spaß.

02: Werbeformen, die sich über den Content legen, haben zwar ein hohes Aufmerksamkeitspotenzial, stoßen aber beim Nutzer auf wenig Gegenliebe. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien, die die Wirkung von Online-Werbeformen untersuchen. Tomorrow Focus analysierte mit seiner Studie "AdEffects 2006" qualitative Aspekte, die Mediaagentur OMD mit ihrer Studie "reconnect Europe" quantitative Aspekte zum Wirkungsgrad der Online-Werbeformen. Hingegen erlangen Werbeformen, die außerhalb des Contents platziert sind, spät die Aufmerksamkeit des Nutzers. Sie werden aber von Seiten der User als überdurchschnittlich wirkungsvoll beurteilt.

03: Die deutsche Online-Werbebranche bleibt weiterhin auf Wachstumskurs. Im aktuellen Quartal konnten die Umsätze um knapp 22 Prozent zulegen. Und auch für das kommende Jahr rechnen Branchenkenner mit einer Fortsetzung des Booms. Laut Fachmagazin "Werben und Verkaufen" soll 2007 ähnliche Erfolge für die gesamte Werbung bringen wie dieses Jahr. Obwohl die Entwicklung im ersten Quartal vermutlich etwas abflauen wird, erwarten die Experten für das Gesamtjahr weiterhin kräftige Zuwächse. Zum Ende des nächsten Jahres rechnet die Werbebranche mit einem Plus von rund 3,5 Prozent. Die Online-Werbung wird dafür wohl weiterhin der wichtigste Antriebsmotor sein.

04: Auch im November 2006 bleibt T-Online.de mit 2,13 Milliarden PageImpressions die meistbeichte deutsche Online-Site im Internet. Auf Platz zwei und drei: Yahoo.de (992,6 Millionen PI's) und Mobile.de (811,9 Millionen PI's). Auf Platz vier dann bereits die erste Web 2.0-Site: Myvideo.de mit 595,6 Millionen PI's.

05: Der DJV fordert die Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf, die EU-Fernsehrichtlinie nur anzunehmen, wenn Schleichwerbung darin verboten bleibt. "Der aktuelle Kompromissvorschlag zur Richtlinie aus Finnland bietet viel zu viele Ausnahmen und damit ein viel zu großes Schlupfloch", kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken die geplanten Regelungen, über die die EU-Abgeordneten abstimmen werden. EU-Medienkommissarin Viviane Reding hatte bezahltes Product Placement ursprünglich in allen Programmen legalisieren wollen.

06: Deutsche Journalisten sind gestresst, aber zufrieden mit Ihrem Beruf. Das ergab eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Biopsychologie von Stress“ der Technischen Universität Berlin und des Instituts für Psychologie der Universität Würzburg. Die Wissenschaftler befragten 321 Journalistinnen und Journalisten in Deutschland und Österreich. Von den 244 befragten Deutschen gaben 46 Prozent auf die Frage, wie innerlich belastend ihre berufliche Tätigkeit sei, Werte zwischen „ziemlich“ und „äußerst“ an. Als  häufigste Belastungen wurden die Faktoren „Arbeitszeit“ und „Arbeitspensum“ genannt, als am meisten belastend wurden „Beeinträchtigung des Privatlebens“ und „ungesunde Lebensweise“ angegeben. Trotz dieser Stressfaktoren gab die Mehrheit mit knapp 80 Prozent der Journalisten an, dass sie „ziemlich zufrieden“, „sehr zufrieden“ oder sogar „äußerst zufrieden“ mit ihrer beruflichen Tätigkeit seien. Nach den einzelnen Aspekten ihres Berufes befragt äußerten sich die Journalisten am positivsten über das Verhältnis zu ihren Kollegen und am negativsten über Bezahlung und Weiterbildungsmöglichkeiten.

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