Medien Alles außer Hochdeutsch: Früher peinlich, heute cool

TV und Radio versuchen, mit Dialekten zu punkten. Besonders kleine, regionale Stationen erhoffen sich davon bessere Einschaltquoten. Bayrisch steht vorn in der gesamtdeutschen Beliebtheit - Sächsisch ganz hinten. So intensiv wie „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ achten im deutschen Fernsehen immer weniger Sender auf die dialektfreie Aussprache ihrer Moderatoren, stellt Sprachforscher Alfred Lameli fest.

Auch im Radio höre man reines Hochdeutsch seltener als früher – und viele Menschen seien dankbar dafür. „In einer Welt, in der sie flexibler und mobiler sind und sein müssen, erinnert sie ein Dialekt an Heimat und spricht ihre Gefühle an“, sagt Lameli, der an der Universität Marburg Dialekte erforscht. Die Rechnung der Sender ist einfach: Wenn Zuhörer und Zuschauer sich wohlfühlen, schalten sie auch lieber ihren Sender ein. So wird plötzlich der Dialekt, der früher oft als Bauernsprache verschmäht wurde, zum Marktvorteil. tagesspiegel.de

 

Seitennavigation