Medien Für Sie gesehen: Medienmagazin ZAPP am 10. September

1. Rücktritt Beck: Politiker-Intrigen im Blätterwald

2. Mordfall Michelle: Fahnder-Frust über die Medien

3. Promotion Tour: Ex-"Spiegel"-Chefredakteur plaudert über seinen Rauswurf

4. Idylle Zossen: Provinzpolitiker und Pressefreiheit

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Er wollte zeigen, dass er die Kraft zum Verzicht hat. Jetzt hat er verzichtet, weil er keine Kraft mehr hat. Kurt Beck - als SPD-Vorsitzender systematisch demontiert. Die Entmachtung von Kurt Beck - aus den eigenen Reihen wurde sie offenbar als Medienkampagne inszeniert. "Spiegel Online", "Berliner Zeitung" und "Bild am Sonntag" brachten den Spin der Strippenzieher: Steinmeier selbst habe die Kandidatenkür vorangetrieben. Kurt Beck - medial kastriert; Steinmeier - als handlungsfähig inszeniert. Zapp über einen Putsch in der SPD, für den die Medien die Bühne bereitet haben.

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Michelle aus Leipzig. Die Achtjährige wurde misshandelt und ermordet. Was die Fahnder seit Wochen ermitteln, ist nachzulesen in "Bild" und "Dresdner Morgenpost". Die Boulevardblätter veröffentlichten Details zur Todesursache - Informationen, die die Behördensprecher für sich behalten wollten, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Das Informationsleck in den eigenen Reihen empört die Ermittler, hatten sie doch eine interne Nachrichtensperre verhängt. Um den "Maulwurf" in den eigenen Reihen zu finden, ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt wegen Geheimnisverrats. Zapp über Nachrichtensperren, missverständliche Äußerungen und moralisch fragwürdige Berichte.

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Stefan Aust betritt wieder die Bühne der Öffentlichkeit. Mit seinem überarbeiteten Buch "Baader-Meinhof-Komplex" und einem Kinofilm über die RAF ist er auf Promotion-Tour. Vor einem halben Jahr verließ er die Chefredaktion des "Spiegel" und verweigerte Zapp dazu jedes Interview. Jetzt plaudert er im NDR Fernsehen umso lockerer über seine damaligen Empfindungen. Zapp über die bemerkenswerte neue Offenheit des Stefan Aust.

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Ein Stellvertretender Bürgermeister, der vor laufender Kamera Filmarbeiten des NDR Redakteurs Börner behindern will, weil der den Dreh nicht angemeldet habe. Die Szene, die Zapp am 27.08.2008 zeigte, hat für viel Aufregung gesorgt. Deshalb fragte Zapp noch einmal in der brandenburgischen Kleinstadt nach und hat Absurdes über die Vorstellung von Pressefreiheit erfahren, 19 Jahre nach dem Mauerfall. Der Stellvertretende Bürgermeister bleibt auch jetzt noch dabei: NDR Redakteur Hans- Jürgen Börner habe mit seinen Dreharbeiten im Ort "gegen § 29 der Straßenverkehrsordnung" verstoßen und "sich nicht an Vorgaben des Rechtsstaats gehalten". Doch nicht nur der Ordnungsamtschef hat seltsame Auffassungen von Pressefreiheit. Zapp über Zoff in Zossen.

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Quelle: www3.ndr.de

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