Medien ZDF-Verwaltungsrat fügt Rundfunkfreiheit Schaden zu - Schächter ohne Verständnis

Als schweren Schlag gegen die Rundfunkfreiheit hat der Deutsche Journalisten-Verband am 27. November in Berlin die Entscheidung des ZDF-Verwaltungsrats kritisiert, den Vertrag von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender nicht zu verlängern. "Hier haben parteipolitische Ränkespiele die Oberhand über die Unabhängigkeit und die verfassungsrechtlich gebotene Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gewonnen", sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Nikolaus Brender steht für journalistische Unabhängigkeit und kritische und unvoreingenommene Berichterstattung des ZDF. Die Verlängerung seines Vertrags wäre deshalb eigentlich zwingend gewesen."

Der DJV-Vorsitzende bestärkte ZDF-Intendant Markus Schächter darin, an Brender als Chefredakteur festzuhalten. Bliebe der ZDF-Verwaltungsrat bei seinem Votum, müssten die Gerichte klären, wie weit die Befugnisse dieses Gremiums in Personalentscheidungen des Senders hineinreichen dürften.

"Die heutige Entscheidung hat gezeigt, dass die Zusammensetzung des Gremiums verändert werden muss", sagte Konken. "Der Primat der Politik im ZDF-Verwaltungsrat ist mit der Staatsferne und der journalistischen Unabhängigkeit des Senders nicht vereinbar." Der DJV-Vorsitzende forderte die Abgeordneten des Deutschen Bundestags auf, den Weg für eine Normenkontrolle mit dem Ziel frei zu machen, die notwendige Staatsferne des ZDF und die personelle Zusammensetzung des Verwaltungsrats miteinander in Einklang zu bringen.

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"Ich habe kein Verständnis dafür": Im Wortlaut dokumentiert DWDL.de die Erklärung des ZDF-Intendanten Markus Schächter zur Entscheidung des Verwaltungsrats über die Verlängerung des Vertrages von Nikolaus Brender - hier nachlesen.
Und hier noch ein Hinweis auf das 2. deutsche Staatsfernsehen und die neue Sendung "Aktuelle Kamera" - Realsatire!

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