Personalien Steffen Seibert wird neuer Regierungssprecher

Steffen Seibert (50) Fernsehjournalist und Moderator, wurde am 10. Juli offiziell als Nachfolger von Regierungssprecher Ulrich Wilhelm (49) bekannt gegeben. Nach dem Studium der Geschichte begann er seine journalistische Laufbahn beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF). Dort war Seibert in verschiedenen Stationen beschäftigt. So war er von 1992-1995 ZDF-Korrespondent in Washington. Seit 2003 war er Redakteur und Moderator der 19-Uhr-Heute-Nachrichten sowie seit 2007 auch Moderator des ZDF-Heute-Journals. Insgesamt war er 22 Jahre bei dem öffentlich-rechtlichen Sender in Mainz tätig

Seibert wird am 11. August 2010 seine Arbeit als Sprecher der Bundesregierung aufnehmen. Damit verebunden ist auch eine Verbesserung seiner monatlichen Einkünfte. Als Leiter des Bundespresseamts im Range eines Staatssekretärs verdient Seibert rund 11.500 Euro im Monat, und damit gut 3.000 mehr als jetzt. Wilhelm wechselt zum Fernsehen und wird neuer Intendant des Bayerischen Rundfunks (BR).

Seibert hatte bereits am Freitag dem Sender mitgeteilt, dass er das ZDF verlassen werde. Er habe eine persönliche Entscheidung getroffen und wolle das Angebot annehmen, künftig als Sprecher der Bundesregierung zu arbeiten. ZDF-Chefredakteur Peter Frey sagte am Samstag dazu: "Wir bedauern, dass Steffen Seibert seine Perspektive nicht im Journalismus gesehen hat. Er nimmt die bundesweite Bekanntheit, die er auf dem Schirm als Moderator von heute und heute-journal erworben hat, und die damit verbundene Kompetenz und Glaubwürdigkeit mit in seine neue Aufgabe. Wir haben ihn als professionellen, engagierten Kollegen sehr geschätzt und wünschen ihm für seine neue Tätigkeit viel Erfolg."

Doch so ein Wechsel - vom behaupteten unabhängigen Journalismus direkt in die Hemisphäre der Kanzlerin-PR - wirft Fragen auf. Und so richten die Gewerkschaftskollegen von Verdi im ZDF einen vergiftet-netten Brief an Steffen Seibert. Er beginnt mit einem Hinweis auf die Intervention der Union mit ZDF-Verwaltungsrat Roland Koch an der Spitze, die im Ergebnis den bärbeißigen Chefredakteur Nikolaus Brender zum Kippen brachte. sueddeutsche.de

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