Social Media Apps, Clips & Co – wohin führt die Digitalisierung?

Bei den Kamingesprächen von F&H Public Relations am 9. Mai in München diskutierten Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis zum Thema "Apps, Clips & Co – wohin führt die Digitalisierung?". "Was ist nur ein vorübergehender Hype und wo sollten Unternehmen dabei sein? Ist Bewegtbildkommunikation noch seriöse Berichterstattung oder nur leichte Kost für die Youtube-Spaßgesellschaft? Ist offline out?" Zu diesen und weiteren wichtigen Fragen erlebten Teilnehmer sowie Zuhörer eine spannende und aufschlussreiche Diskussion. Moderiert wurde die Gesprächsrunde von Helmut Freiherr von Fircks, Geschäftsführer der PR-Agentur F&H Porter Novelli.

Bei den Kamingesprächen in der Münchener Seidlvilla sorgte die bunte Mischung der Referenten für eine angeregte Diskussion. Neben unterschiedlichen Meinungen zu den spezielleren Fragen war deutlich erkennbar, dass alle Teilnehmer die Digitalisierung als überaus bedeutend einschätzen und sie nicht als einen vorübergehenden Hype betrachteten.

Hansjörg Zimmermann, Professor der Münchener Hochschule für Medien und Kommunikation, ist hinsichtlich der Bedeutsamkeit der Digitalisierung sogar der Ansicht, dass sie "die Menschen mindestens so nachhaltig beeinflussen wird wie die Industrialisierung". Trotz der hohen Bedeutung der Online-Welt glaubt er nicht, dass offline out ist oder demnächst sein wird – ganz im Gegenteil. Print werde Premium, es sei schon jetzt etwas ganz besonderes, einen handgeschriebenen Brief zu erhalten. Auch Carl-Eduard Meyer, Geschäftsführer vonnews aktuell, betrachtet den Offline-Zustand nicht als out, sondern als den neuen Luxus-Moment. Die Menschen werden "es genießen, wenn alles getan und organisiert ist, die Geräte bewusst abzuschalten und offline zu sein".

Zu der Frage, wie und in welchem Umfang Unternehmen die Digitalisierung nutzen sollten, betont Nina Heinsohn, Marketing Development & Communication Manager von iglo, die hohe Bedeutung der richtigen Online-Kanäle, um mit den Konsumenten in Kontakt zu treten. Außerdem ist auch sie der Meinung, dass auch offline weiterhin wichtig ist: "Erst die synergetische Vernetzung der On- und Offline-Möglichkeiten verleihen der Markenkommunikation die notwendige Durchschlagkraft in der reizüberfluteten Medienlandschaft."

Werden die Menschen in der digitalisierten Welt weniger Kontakt miteinander haben? Tanja Gabler, Leiterin der Online-Redaktion der "Internet World Business", verneint diese Frage. Vielleicht werde man weniger reden, auf keinen Fall jedoch weniger miteinander kommunizieren.

Dieser Ansicht waren auch die anderen Referenten. Und schließlich waren sich alle einig, dass die Digitalisierung immer weiter voran schreiten und dabei Unternehmen ebenso wie Privatpersonen beeinflussen wird. Allerdings entscheidet jeder für sich selbst, welche Form der Kommunikation er wann wählt. Und manchmal ist ein Abend in einer geselligen Runde offline, zu der online eingeladen wurde, der ideale Beweis dafür, dass on- und offline auch in Zukunft miteinander verknüpft werden – und die Digitalisierung das Leben vereinfacht.

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