Unternehmen Salon M zum Thema Krise mit Bartels und Seidenglanz

Beim vierten Salon M in München ging es um die tragende Rolle von Kommunikation in Krisen. Rund 70 Gäste folgten der Einladung zur Diskussionsrunde „Krise & Kommunikation – mehr Chance als Risiko“ mit Andreas Bartels, Senior Vice President und Head of Corporate Communications bei der Lufthansa Group, und René Seidenglanz, Präsident und Professor für Kommunikationsmanagement an der Quadriga Hochschule Berlin.

70 Gäste folgten der Einladung von Pantarhei Advisors zum vierten Salon M in München. (Foto © Marina Geckeler)

Der Salon ist Netzwerkformat und Dialogplattform für Thought-Leader der Kommunikations- und Marketingbranche. Gastgeber des Salons ist Pantarhei Advisors, eine Unternehmensberatung für Kommunikation. 

Krisenkommunikation auch ohne Kommunikationskrise

Andreas Bartels weiß, was Krisenkommunikation bedeutet. Als Head of Corporate Communications einer großen Fluggesellschaft operiert er quasi tagtäglich im Dauerkrisenmodus, da Airlines von den verschiedensten Ereignissen weltweit betroffen sein können: Terroranschläge, Unwetter oder geopolitische Krisen – es gibt fast immer einen Bezug zum Luftverkehr. Die Corona-Pandemie war hierbei ein sehr prägendes Beispiel für die Lufthansa Group.

Ein weltweiter Dauerkrisenmodus wie bei der Corona-Pandemie bedeutet, dass auch die Unternehmenskommunikation in den Krisenmodus schalten muss. Dies kann allerdings auch eine Chance darstellen, wie Bartels betont: „Krisenkommunikation gilt als besonders herausfordernd und heikel. Sie lässt sich aber durchaus auch als Chance begreifen, denn sie eröffnet Möglichkeiten, die es im Normalmodus nicht gibt.“

Kommunikation als Krisengewinner

Die Krise ermöglicht also das Heben von Potenzialen, die es im Normalmodus nicht gibt: Abstimmungswege verkürzen sich radikal und das Werben um Aufmerksamkeit und Interesse ist nicht mehr nötig, sondern allgegenwärtig. Eine gute kommunikative Bewältigung einer Krisensituation trägt zum Aufbau von Reputation sowie zur Imageverbesserung bei. Die zentralen Erfolgsfaktoren dabei sind Empathie, Transparenz, Geschwindigkeit. 

Kommunikation erfährt in der Krise einen nachhaltigen Bedeutungszuwachs und kann so noch besser als Management-Instrument eingesetzt werden. Markus Kirchschlager, Managing Director Pantarhei Advisors erklärte: „Der professionelle Einsatz des Management-Instruments Kommunikation entscheidet, ob Krise und Transformation erfolgreich bewältigt werden. Dafür benötigen Unternehmen die richtigen Strukturen, Prozesse und Fähigkeiten in den Teams.“ 

Vorbereitung auf den Dauerkrisenmodus

Die Vorbereitung auf potentielle Krisensituationen erscheint noch wesentlicher, wenn man einen Blick in die Zukunft wirft. René Seidenglanz, Professor für Kommunikationsmanagement an der Quadriga Hochschule Berlin, spricht von einem Dauerkrisenmodus in Zukunft: „Angesichts der massiven Veränderungen in der Kommunikationswelt – Polarisierung, Digitalisierung, Automatisierung, Beschleunigung – wird Kommunikationsmanagement künftig in einer Umgebung agieren, die wir aus heutiger Sicht als ‚Dauerkrise‘ bezeichnen würden. Das muss strategisch angenommen und organisiert werden. Dann kann es aber auch eine Chance sein, dass sich die Bedeutung von Kommunikationsmanagement in den Organisationen nachhaltig erhöht.“

Die Kennzeichen einer Kommunikationskrise werden in Zukunft immer stärker das Daily Business der Kommunikation prägen. Darauf müssen sich Kommunikatorinnen und Kommunikatoren einstellen, um in Zukunft noch erfolgreich zu sein. 

Hans-Peter Kleebinder, Kurator und Moderator des Salon M, fasst zusammen: „Das erfolgreiche Management von Krisen, Fehlern und Kundenbeschwerden birgt eine große Chance für Beziehungs- und Vertrauensaufbau. Gute Kommunikation ist das Schmieröl für Transformation und die notwendige Zeitenwende."

Der „Salon M“ findet als Netzwerkformat und Dialogplattform einmal pro Quartal statt und thematisiert aktuelle Trends und Herausforderungen der Kommunikations- und Marketingbranche.

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