Autoren-Beiträge PR kommt von Relations - über erfolgreiches Dialog- und Beziehungsmanagement

Fot: Hajo NeuAbstract aus "Public Relations: Die besten Tricks der Medienprofis“ von Hajo Neu / Jochen Breitwieser; Businessvillage-Verlag, September 2005

2. PR kommt von Relations – über erfolgreiches Dialog- und Beziehungsmanagement

Jeder PR-Berater kennt kritische Situationen, in denen ein Kunde oder Vorgesetzter unzufrieden mit der Berichterstattung ist, weil der betreffende Journalist doch glatt eine von sieben Kernbotschaften, die ihm so warm ans Herz gelegt wurden, nicht in seinem kurzen Artikel verarbeitet hat. Das ist ohne Frage ärgerlich, aber auch Teil des Tagesgeschäfts. Schließlich ist der Journalist kein Sprachrohr des Unternehmens, sondern soll kritische Distanz wahren. Was aber, wenn ein Journalist in seinem Artikel ein Unternehmen so richtig durch den Kakao zieht, und Sie wirklich Grund haben, besorgt und ärgerlich zu sein?

Regeln für den Umgang mit kritischer Berichterstattung

1. Nicht unsichtbar werden!
Wenn man sich unverstanden oder verletzt fühlt, ist es eine natürliche Reaktion, sich einzuigeln, und den Kontakt zu vermeiden. Wenn Sie erfolgreich mit den Medien arbeiten wollen, müssen Sie allerdings genau das Gegenteil tun! Suchen Sie das Gespräch, intensivieren Sie den Kontakt und verbessern Sie das Verständnis für Ihre Sichtweise. Bieten Sie hochrangige Unternehmensvertreter als Gesprächspartner an – und seien Sie nicht fixiert auf einen einzelnen (negativen) Artikel.

2. Nur nicht persönlich werden!
Wenn jemand mit einem Artikel aus irgendwelchen Gründen nicht einverstanden ist, dann haben die Redaktionen zumeist ein offenes Ohr dafür. Wenn Sie berechtigte (das heißt: sachliche) Argumente gegen den Inhalt eines Artikels haben, wird kaum ein Reporter etwas einwenden, wenn Sie ihm diese Einwände mitteilen. Wenn Sie sich jedoch daneben benehmen, erreichen Sie gar nichts. Werden Sie keinesfalls persönlich, unterstellen Sie nichts und vermeiden Sie Zwischentöne oder Bemerkungen „zwischen den Zeilen“.

3. Nehmen Sie das Beste an!
Auch wenn die Legenden es anders wollen: Journalisten sind nicht böse! Wenn ein Redakteur etwas schreibt, was so nicht stimmt, dann meist aus einem simplen Grund: Er wusste es nicht besser. Vermuten Sie keine böse Absicht dahinter, sondern nehmen Sie an, dass schlicht und einfach etwas übersehen wurde. Überlegen Sie, wie sie in Zukunft besser und fundierter zusammenarbeiten können.

4. Bleiben Sie am Ball – und werden Sie nicht verbissen!
Journalisten merken es sich, wer sie kontinuierlich mit relevanten und guten Informationen versorgt – und diese Kontinuität ist ein sicherer Weg zu einer guten beruflichen Beziehung.

5. Erst recherchieren – dann anrufen!
Sicherlich einer der besten Wege mit einem Journalisten ins Gespräch zu kommen, ist, ihm eine gute und aktuelle Idee für eine Geschichte anzubieten. Seien Sie flexibel und recherchieren Sie in Datenbanken worüber ein Journalist bereits geschrieben hat. Es gibt nichts Schlimmeres, als aus Unkenntnis eine Geschichte anzubieten, über die eine Publikation schon hundertmal berichtet hat. Wenn Sie dagegen einen besonders interessanten Ansatzpunkt oder wirklich neue Erkenntnisse zu einer früheren Geschichten haben, wird ihnen jeder Journalist zumindest zuhören.

Seitennavigation