Kommentare Peinlich: PR-Jury in Cannes prämiert einen falschen Mercedes-Tramper

Horizont-Blogger Olaf Kolbrück hatte es in "Horizont" Nr. 49/2010 aufgedeckt. Die jetzt von der internationalen PR-Jury mit einem Cannes Löwen ausgezeichnete Kampagne ist ein Fake. Wenn die Jury etwas von Ethik hält, sollte sie den Löwen wieder einkassieren (dabei wollte sie der Kampagne sogar noch einen GrandPrix geben!). Die scheinbar private Aktion war eine verschleierte Inszenierung der Werber von Jung von Matt in Hamburg. Doch simulierte Authentizität ist und bleibt ein Kardinalfehler - auch wenn man in Cannes dafür einen Goldenern Löwen auslobte.

Erst nachdem die Rolle der Agentur ruchbar wird, bekannte sich JvM zur Beteiligung. Dann zeigt sich allerdings zusätzlich, dass nicht einmal die Idee gänzlich neu ist. Schon 2008 schickte Peugeot in Dänemark Anhalter mit Markenbewusstsein auf die Straße. Tja liebe Juroren: Tomaten auf den Augen, schlechtes Gedächtnis oder Wurschtigkeit? Keinesfalls kein Ruhmesblatt - leider auch nicht für das deutsche Jurymitglied Karl-Heinz Heuser, CEO von Burson Marsteller in Deutschland. -fff-

1. P.S.: Danke an die aufmerksame PR-Journal-Leserin Ulrica Griffiths in München, die uns auf diese Hintergründigkeiten hinwies.
2. P.S.: Der Deutsche PR-Rat beschäftigt sich mit dem Fall der verdeckten JvM-Kampagne (seit Anfang Dezember 2010 auf Antrag von Sascha Stoltenow). JvM hat sich geäußert, eine Daimler-Stellungnahme steht noch aus. JvM hat also wissentlich eine Undercover-Kampagne eingereicht. Der Gold-Löwe könnte also bald mit einer PR-Rats-Rüge "befleckt" sein.
Zum Horizont-Artikel "Flop der Woche - Mercedes-Benz: Der falsche Tramper".

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