Kommentare Rücktritt Altmeppen, Vattenfall: spät, verspätet, zu spät

Am 16. Juli um 14 Uhr wurde es dem Unterzeichner bekannt: Der Leiter der Konzernkommunikation des Energiekonzerns Vattenfall, Berlin, Johannes Altmeppen ist zurückgetreten - spät zwar, aber immerhin die einzig mögliche Reaktion. Somit hat er wenigstens noch etwas Selbstachtung in sein weiteres Leben rübergerettet. Der "Rücktritt" diente wohl nur der Gesichtswahrung, ansonsten hätte man ihn zu Recht gefeuert. Es ist eigentlich nicht nachvollziehbar, dass ein PR-Manager (also Verantwortlicher) nach den von Politik, Medien, Wirtschaft und Konzernmutter festgestellten Kommunikationspannen noch so lange im Amt war. Altmeppen hat versagt, wie in letzter Zeit etliche seiner Kollegen. Und sollte er sich wider eigener Einsicht nicht gegen seine Chefs durchsetzen können, um sie auf den richtigen Pfad der verantwortlichen Informationspolitik zurück zu bringen, hätte er ebenfalls gehen müssen. Altmeppens Funktion wird kommissarisch von Rainer Knauber, Leiter des Konzernbereichs Politik und Gesellschaft, wahrgenommen.

Die Kommunikationschefs der Energieunternehmen bekommen viel Geld und genießen zudem etliche weitere Privilegien - sie sind aber die großen Versager in Sachen professioneller Kommunikationsarbeit. Genauso wie Vattenfall der Branche einen Bärendienst erwiesen hat, sind Verhaltensweisen wie von Altmeppen (und seiner führenden Mitarbeiter) Wasser auf die Mühlen pr-kritischer Zeitgenossen.

Einem Branchendienst sagte er, es habe keine Verzögerungen bei den offiziellen Informationswegen gegeben. Erstens ist das die Unwahrheit (vulgo: gelogen wider besseres Wissen) und zweitens: gibt es auch inoffzielle Informationswege? Man wolle jetzt umgehend informieren (jeweils 30 Minuten nach Unterrichtung der Kieler Landesregierung) und die Bedürfnisse der Öffentlichkeit berücksichtigen. Warum erst jetzt? Mit diesen verniedlichenden Beschwichtungen muss es ein Ende haben. Weg mit solchen Phrasendreschern - und ihrem unfähigen Management. Wer wegen mehr Verantwortung hohe Bezahlungen in Anspruch nimmt, muss auch die Konsequenzen tragen, wenn es denn mal schiefläuft.  - Gerhard A. Pfeffer -
P.S.: Schauen Sie doch mal bei www.vattenfall.de vorbei - peinliche Schönfärberei!

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