Kommentare Schnappauf: Brutalst mögliche Vertrauenskrise für Politik und Industrie

Hinter verschlossener Tür trifft Deutschlands größter Lobbyverband der Industrie mit dem Bundeswirtschaftsminister zusammen. Es geht um ein Thema, das die Menschen wie kein anderes bewegt und in dem die große Mehrheit der Bevölkerung etwas anderes will, als für die Industrie vorteilhaft ist. In der Öffentlichkeit folgt der Bundeswirtschaftsminister den Bürgern – seinen Wählern – und hinter verschlossener Tür erklärt er sein Verhalten gegenüber Industrievertretern als Wahltaktik. Und dann noch das: Als einer der obersten Industrielobbyisten diesen Vorgang an die Öffentlichkeit bringt, muss er seinen Hut nehmen.

Es ist kaum vorstellbar, wie sich das Vertrauen der Bürger in Politik und Industrie effektiver zerstören ließ. Angesichts der dramatischen Ereignisse in dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima hält sich die Energiewirtschaft mit ihren Äußerungen zur Zukunft der Atomkraft in Deutschland klug zurück. Die Regierungsparteien, die sich an diesem Wochenende in zwei Bundesländern zur Wahl stellen müssen, sind mehr oder weniger auf Bürgerlinie eingeschwenkt. Und natürlich befürchten viele: Das ist Taktik.
Kompletter Kommentar auf csr-news.net 

Dazu passt auch ein Kommentar in sueddeutsche.de:

BDI und Affäre Schnappauf: Die Ohnmächtigen
Der BDI hat mit dem Fall Schnappauf eine Affäre, aber alle Spitzenverbände haben ein Problem. Denn im Moment großer Debatten hat die Wirtschaft keine Stimme. Es ist die alte Leier: Wenn Entscheidungen anstehen, sollte man sie auch fällen. Wer sich das nicht traut, wird es früher oder später bereuen. Er wird durch weitere Umstände dann endlich zum Handeln gezwungen - und der Schaden ist um ein Vielfaches größer, als wenn gleich gehandelt worden wäre. Aktuell zu beweisen am Beispiel des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Den Kommentar von Marc Beise am 26. März in "sueddeutsche.de" hier online weiterlesen.

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