Termine news aktuell media coffee: "Privacy ist eine Währung geworden"

Privatheit und persönliche Informationen werden mehr und mehr zu einem wirtschaftlichen Wert, so ein Fazit des media coffees in München am 7. Juni. Gut 300 Pressesprecher, PR-Fachleute und Journalisten verfolgten die Diskussionsrunde der dpa-Tochter news aktuell mit dem Titel "Kommunikation 2020 - Aufbruch in ein neues Informationszeitalter?". Moderiert wurde die Veranstaltung im Haus der Bayerischen Wirtschaft von Kommunikationsberater Klaus Eck.

Für Trendforscher Peter Wippermann hat die Zukunft bereits begonnen. Der Gründer des Hamburger Trendbüros machte das am Umgang der Menschen mit ihrer Privatsphäre deutlich. "Die Veröffentlichungszeiten von TV und Rundfunk verschwinden momentan genauso wie die Trennung von Privat- und Arbeitssphäre." Dadurch entstehe aber auch für die Verbraucher eine ganz neue Art der Marktmacht, da die Informationen, die die Nutzer preisgeben, einen erheblichen Wert darstellen. "Privacy von Menschen ist eine Währung geworden," stellte der Trendexperte fest. Ob Augmented Reality, also die Verbindung der realen Welt mit dem Kameradisplay eines Mobiltelefons, nach Social Media demnächst der neue maßgebliche Trend im Netz werde, wollte Wippermann nicht prognostizieren.

PR-Experte Helmut Freiherr von Fircks ist von den Vorteilen sozialer Netzwerke überzeugt - besonders von Twitter. "Twitter eignet sich sehr gut dafür, Leute an genau die Orte zu führen, wo die Themen stattfinden. Wie zum Beispiel Messen. Oder auch weiter herunterdividiert auf kleine und kleinste Ereignisse." Der Geschäftsführer der Agentur F&H betonte, das in der PR eine Neuorientierung stattgefunden hat. "Die tradierten Zielgruppendefinitionen haben heute keinen Wert mehr. Wir sprechen heute eher von Interessengruppen." Auf diese Weise können sowohl junge Erwachsene als auch ältere Menschen zusammengefasst werden, wenn sie sich für das gleiche Thema interessieren.

Ähnlich sieht es Terry von Bibra. Der Chef von Yahoo! Deutschland wies ebenfalls auf einen grundlegenden Wandel hin: "Zielgruppen wurden früher hauptsächlich danach definiert, wie man sie technisch erreichen kann. Wie zum Beispiel mit dem TV." Für die Zukunft prophezeite von Bibra eine stetig wachsende Bedeutung von Diensten, die den geografischen Standort des Nutzers in die angebotenen Services integrieren, wie es zum Beispiel Foursquare tut. "30 Prozent aller unserer Suchanfragen sind heute location based", berichtete er. Yahoo! selbst soll immer stärker mit sozialen Netzwerken verbunden werden, wie jüngst geschehen mit Facebook.

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