Medien Medien compact (9) (1.KW-06)

01: Der Abosender Premiere will die Zahl seiner Abonnenten trotz des Verlustes der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga stabil halten. Zugleich schloss Premiere-Chef Georg Kofler nicht aus, mit dem neuen Besitzer der Pay-TV-Rechte, dem Kabelkonzern Unity Media, zu kooperieren. Als weiteren möglichen Partner nannte Kofler die Deutsche Telekom, die die Übertragungsrechte für das Internet erwarb.

02: Die deutschen Medienanstalten haben angekündigt, die Vergabe der Bundesligarechte an die Kabelnetzbetreibergesellschaft Arena (Unity Media) und die Deutsche Telekom medienrechtlich überprüfen zu wollen. Wolfgang Thaenert, Vertreter der Medienanstalten, sprach von einem medienrechtlich relevanten Fall. Eine Konstellation, bei der Netzbetreiber und Inhalteanbieter identisch wären, sei neu. Thaenert betonte, dass für eine kommentierte Übertragung der Bundesligaspiele eine rundfunkrechtliche Zulassung erforderlich sei.

03: Die Ausschreibungsfrist für den Deutschen Sozialpreis 2006 läuft wieder. Insgesamt 15.000 Euro werden in den Sparten Print, Hörfunk und Fernsehen vergeben. Gesucht sind herausragende journalistische Arbeiten zu sozialen Themen. Bis zum 1. März 2006 müssen die vollständigen Bewerbungsunterlagen unter dem Stichwort "Deutscher Sozialpreis" bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin eingehen.

04: Kritik am Chef im Blog führt leicht zur Kündigung: Mitarbeiterweblogs etablieren sich immer mehr. Doch die Chefs von Unternehmen sehen dieser Entwicklung nicht immer mit Begeisterung entgegen. In einigen Fällen haben die Angestelltenblogs bereits zur Kündigung geführt. Bitte hier bei politik-digital.de weiterlesen.

05: Das Tool "PropheSEE" soll für den Fernsehsender RTL in den nächsten Monaten Internetforen und Weblogs durchsuchen und die Zuschauermeinungen dort über die Fernsehprogramme analysieren. Man will so den Erfolg von Serien und anderen Formaten erkennen. Das Projekt "PropheSEE" ist eine Kooperation zwischen dem TV-Vermarkter IP Deutschland und der Mediaagentur Initiative.

06: Das digitale Business-Magazin "Advisory" bietet für Österreichs PR-Agenturen und Pressestellen ein kostenloses Online-Presseportal. Infos: www.advisory.at.

07: Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat an die Redaktionen appelliert, mehr journalistische Sorgfalt anzuwenden und gründlicher zu recherchieren. Anlass ist die Falschmeldung "BDJ unterstützt Folterforderung von Bundesinnenminister Schäuble“ des vermeintlichen Bundes Deutscher Juristen, die am 1. Januar in Teilen offenbar ungeprüft von der Nachrichtenagentur AP übernommen wurde.

08: Der DJV protestiert gegen die geplante Gebührenverordnung des Bundesinnenministeriums zum Informationsfreiheitsgesetz (IFG). Diese soll vorsehen, dass Bundesbehörden bis zu 500 Euro für die Auskünfte, die Journalisten und Bürgern nach dem neuen Gesetz gewährt werden müssen, in Rechnung stellen können. "Das ist der Versuch, das IFG via Abschreckung auszuhebeln“, kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken die Pläne. Das neue Informationsfreiheitsgesetz erleichtert Journalisten und Bürgern seit dem 1. Januar den Zugang zu Informationen aus Bundesbehörden. Nicht mehr der Anfragende muss beweisen, warum er ein berechtigtes Interesse an der Information hat, vielmehr muss die Behörde nun begründen, warum sie Informationen verweigert.

09: Laut ZAS Zentrale Anzeigenstatistik meldet der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) für 2005 insgesamt 2,1 Prozent weniger Anzeigenerlöse als im Vorjahr. Für 2006 wird mit einem Wachstum von zwei Prozent gerechnet.

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