Medien Wie Pharma-PR in die Zeitung kommt: Ein Lehrstück

Es ist davon auszugehen, dass in der PR-Abteilung des Pharmariesen MSD vor gut einer Woche die Korken geknallt haben. Denn wieder einmal hat es funktioniert. Die Veröffentlichung einer offenkundigen PR-Studie, atemberaubend windig in der Methodik und schon von der Fragestellung her alleine darauf abzielend, die Umsatzzahlen der fragwürdigen und potentiell gesundheitsschädlichen Cholesterinsenker Inegy® und Ezetrol® mit dem Wirkstoff Ezetimib zu steigern, hat in der Fach- und Publikumspresse ein weltweites Echo gefunden. Und wie immer hat kein Journalist auch nur im Ansatz Lunte gerochen.

Das Besondere: Dieses Mal kam das PR-Paket "Studie + Expertenstatements" aus Deutschland, von einem alten Bekannten für die Leser dieses Blogs. Der Mann ist uns schon einmal dadurch aufgefallen, dass er bei der Offenlegung seiner vielfältigen finanziellen Verbindungen zur Pharmaindustrie, nun ja, eher wenig Sorgfalt walten lässt. Er enttäuscht uns auch dieses Mal nicht.

Gleich drei Artikel haben es in die Springerpresse geschafft. In der "Welt" reicht Journalist Rolf H. Latussek die Marketingbotschaft "Nur die Hälfte aller Herzpatienten erhält eine adäquate Behandlung" unter den Überschrift "Schlechte Noten für die Hausärzte" an seine Leser weiter. In der "Berliner Morgenpost" lautet seine Schlagzeile "Viele Hausärzte bei Behandlung von Herzpatienten überfordert", und im "Hamburger Abendblatt" verkündet er gar: "Schlechte Hausärzte treiben Infarkt-Raten hoch".

Den Artikel von "hockeystick" am 20. März im Blog "Stationäre Aufnahme" (gesundheit.blogger.de) hier online weiterlesen.

 

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