Branche PR-Ranking: Zahlen und ihre Interpretation - GPRA mit mehr Wachstum als der Durchschnitt

Wieder einmal zeigt sich, dass man objektive Zahlen unterschiedlich interpretieren kann. So ging es auch uns mit dem neuen PR-Ranking 2004, das wir am 12. April auf dieser Homepage freigeschaltet haben. Wir hatten bereits auf die Schwierigkeit der Zahlenbeschaffung und den Problemen mit dem Sarbanes-Oxley-Gesetz der USA verwiesen. Eine zusätzliche Problematik hat sich nun mit der Vergleichbarkeit der Zahlen ergeben, die den PR-Agenturtenverband GPRA betreffen. Da wir diese gesondert ausweisen, soll hier die mögliche unterschiedliche Sichtweise erläutert werden:

Wenn man alle 28 GPRA-Agenturen mit ihren unterschiedlichen Jahresmeldungen zusammenzählt und für 2004 wertet, ergibt sich die Honorarsumme von 138,0 Millionen Euro Honorar (2003: 135,4). Daraus haben wir dann einen Zuwachs von 1,89 Prozent errechnet.

Man könnte aber auch so zählen: 17 von 28 Agenturen haben neue Umsätze für 2004 gemeldet, summiert ergibt das 57,16 Millionen Euro (2003: 52,04). Wenn man nur diese vergleicht, ergibt sich eine Steigerung von 9,84 Prozent für 2004. Eine Rückfrage bei der GPRA-Präsidentin Elisabeth Kohl ergab die glaubhafte Aussage, dass von daher hochgerechnet sich ein Wachstum von circa zehn Prozent für alle GPRA-Agenturen ergäbe. Das wären dann sogar vier Prozent mehr, als der Durchschnitt für alle 128 Agenturen. Dies wollen wir durchaus konzedieren und hiermit ausdrücklich festhalten.

Bleibt allerdings die Frage, warum sich elf Mitglieder des Verbandes führender PR-Agenturen nicht an der Umfrage beteiligt haben. Gut - fünf Agenturen sind wegen Sarbanes-Oxley quasi "entschuldigt", was aber ist mit den anderen sechs Agenturen? Es wäre für uns, die Kommunikationsbranche und die interessierte Öffentlichkeit sicher hilfreich, wenn die GPRA sich den Gepflogenheiten anderer Wirtschaftsverbände bezüglich Transparenz und Nachprüfbarkeit von Zahlenwerten anschließen könnte.

Gerhard A. Pfeffer, Siegburg
14. April 2005

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